Die Grundlage der Bildungsarbeit unserer Einrichtung sind die Bildungs- und Erziehungsempfehlungen (BEE) des Landes Rheinland-Pfalz. Die Bildungsbereiche können dabei nicht isoliert voneinander betrachtet werden, sondern greifen ineinander über.
Der Erwerb der Sprache beginnt mit der Geburt des Kindes. Es nimmt wahr, dass es durch Laute mit seinen Bezugspersonen kommunizieren kann. Es ist jedoch darauf angewiesen, dass seine Kommunikationspartner die gesendeten Signale wahrnehmen und darauf antworten. Deshalb ist das soziale Umfeld für die Sprachentwicklung von entscheidender Bedeutung. Sprache äußert sich nicht nur verbal, sondern auch nonverbal in Gestik und Mimik. Sie ist eine wichtige Voraussetzung für die emotionale, soziale und kognitive Entwicklung. Denn Sprache ist das Kommunikationsmittel, um Beziehungen aufzubauen und in Interaktion mit der Umwelt zu treten. Da sich Sprache in konkreten Handlungszusammenhängen entwickelt, wird das Handeln der Erzieherinnen und das der Kinder sprachlich begleitet. Sprachanlässe werden angeregt, hierbei stehen die Themen der Kinder im Mittelpunkt. Auf der Grundlage unserer Beobachtungen findet die alltagsintegrierte Sprachbildung und -förderung statt. Diese wird integriert in Gespräche im Alltag, Bilderbuchbetrachtungen, Erzählrunden im Morgenkreis, usw.
In unserer Kindertagesstätte begegnen sich Kinder unterschiedlichster Herkunft, Nationalität und Religion. Sie erleben mit den unterschiedlichsten Menschen den Alltag, kommunizieren und schließen soziale Kontakte. Dabei erforschen sie neugierig ihre Umgebung und versuchen, die Eindrücke ganz unbefangen einzuordnen. Sie orientieren sich an Vorbildern und versuchen, die Welt in ihrer Weise zu beschreiben. Wir hören den Kindern bei ihren Fragen aufmerksam zu, geben ihnen Raum um ins Gespräch zu kommen. So können z. B. Fragen aufkommen nach der Unterschiedlichkeit der Hautfarbe, der verschiedenen Esskulturen, usw. Dabei lernen sie offen aufeinander zuzugehen und jeden Menschen zu respektieren. Auch in pädagogischen Angeboten und Projekten nehmen wir die Fragen der Kinder auf, z. B. in Bilderbuchbetrachtungen, Herstellung von Speisen aus anderen Kulturen, Feiern von Festen, usw.
Unsere Interkulturelle Fachkraft
Elwira Maslowska
Ein Grundbedürfnis des Kindes ist es, sich zu bewegen und die räumliche und dingliche Welt mit allen Sinnen kennen und begreifen zu lernen. Kinder entdecken über die Bewegung ihren Körper und seine Fähigkeiten, bilden ihre grob- und feinmotorische Geschicklichkeit aus, erforschen ihre Umwelt, treten in Kontakt zu anderen, erleben Erfolg und Misserfolg, lernen ihre Leistungsgrenzen kennen und zu steigern. Durch Bewegung erobert das Kind seine Umwelt, gewinnt kognitive, affektive und soziale Erfahrungen und drückt sich aus. Da die Körperwahrnehmung von Geburt an ein elementares Bedürfnis und lebensnotwendig ist, ist es das Ziel, frühzeitig vielseitige Erfahrungsmöglichkeiten zu schaffen, in denen das Kind seine körperlichen Fähigkeiten erproben und erweitern und seine Bedürfnisse befriedigen kann. Möglichkeiten zur Bewegung bekommen die Kinder im täglichen Freispiel, beim Spiel auf dem Außengelände, im täglichen Morgenkreis, bei Spaziergängen, usw.
Kinder lieben und brauchen Musik. Bereits im Kleinkindalter reagieren Kinder positiv auf Musik, bewegen sich gerne dazu und singen mit. Zudem rührt Musik die Seele eines Menschen an. Spielerisch experimentieren die Kinder mit Gegenständen, unterschiedlichen Instrumenten und den damit verbundenen Geräuschen und Klängen. Sie lernen die eigene Stimme und den Körper als Instrument kennen und haben Freude am gemeinsamen Musikerlebnis. Musik fördert die Kreativität und Fantasie der Kinder und bietet ihnen die Möglichkeit sich auszudrücken. Bei musikalischen Angeboten werden Kinder in allen Bildungsbereichen gefördert. Dazu zählen musikalische Impulse im Freispiel, z. B. durch den Einsatz von Musikinstrumenten, der tägliche Morgenkreis, die wöchentliche musikalische Früherziehung, usw.
Malen und Gestalten sind für die Bildung von Kindern so elementare Grundlagen wie Spielen, Bewegung oder Musik. Mit Farben, Fingern, Pinseln und Formen erschließen sich Kinder kreativ ihre Welt. Sie erleben die Kreativität mit all ihren Sinnen und lassen dabei ihrer Fantasie freien Lauf. In unserer Kindertagesstätte haben die Kinder die Möglichkeit sich in ihrer Kreativität frei zu entfalten. Dazu stehen ihnen in den Gruppenräumen und im Kreativraum verschiedene Materialien wie z. B. Stifte, Pinsel, Schere, Kleber, Knete, Alltagsmaterialien, etc. zur Verfügung. Die Kinder haben Spaß dabei, etwas Eigenes herzustellen und zu entwerfen. Beim Experimentieren mit den unterschiedlichen Materialien schulen sie ihre Sinne, sammeln Erfahrungen mit dem eigenen Körper (z. B. beim Einsatz von Fingerfarben mit dem ganzen Körper), erweitern ihre feinmotorischen (z. B. beim Schneiden) und kognitiven (z. B. beim Kennenlernen der Farben) Fähigkeiten. Angeleitete und vorbereitete Bastelangebote erweitern das kreative Angebot.
Die spannenden Vorgänge in der Natur machen das Kind neugierig. Daher ist das Kennenlernen dieses Lebensraums von großer Bedeutung. Wichtig hierbei ist, dass die Kinder ausreichend Möglichkeit bekommen Erfahrungen in der Natur zu sammeln. Die Kinder sollen ihre Umwelt und die Natur erforschen, kennenlernen, lieben und bestaunen lernen. Dabei sollte ihnen ein achtsamer und sensibler Umgang vorgelebt werden. Durch verschiedene Angebote, wie das Spielen auf dem Außengelände, Spaziergänge mit Einbezug der Jahreszeiten, die Naturprojekte z. B. das Gartenprojekt, usw., können die Kinder verschiedene Naturvorgänge bewusst erleben, Probleme erkennen (Umweltverschmutzung) und Zusammenhänge in der Natur begreifen. Experimente mit den Elementen runden das Angebot ab.
Kinder begegnen Zahlen fast überall in ihrer alltäglichen Lebenswelt. Im Kindergartenalltag kann das mathematische und technische Verständnis spielerisch geweckt werden. So z. B. beim Decken des Tisches, beim Auseinandersetzen mit dem Jahreskreislauf und der Uhr, beim Zählen der Kinder im morgendlichen Sitzkreis, usw. Auch im täglichen Freispiel kommen die Kinder mit Mathematik und Technik in Kontakt. Sie sammeln Erfahrungen im Umgang mit vielfältigen Gegenständen und deren Merkmalen wie Form, Größe und Gewicht. Hierbei machen sie Mengenerfahrungen, können beobachten, begreifen und schlussfolgern. Sie haben die Möglichkeit zum Experimentieren und Erklären. Das Erlernen der Grundkenntnisse wird ganzheitlich für alle Sinne erfahrbar und lebensnah in die Welt der Kinder eingebettet. Dabei gilt es, der Neugier und dem natürlichen Entdeckerdrang entsprechend entgegenzukommen.
Körperliches und seelisches Wohlbefinden sind eine grundlegende Voraussetzung für die Entwicklung und Bildung sowie ein Grundrecht von Kindern. Die Gesundheit bildet dabei ein Gleichgewicht zwischen dem körperlich und geistig-seelischen Wohlbefinden. Dazu gehören die gesunde Ernährung, Bewegung und ein bejahendes Körpergefühl. In unserem Tagesablauf und den täglichen Ritualen werden die Bedürfnisse der Kinder nach Bewegung und Erholung, einer ausgewogenen Ernährung sowie der Sauberkeitserziehung und Körperhygiene berücksichtigt. So sind die Mahlzeiten im Tagesablauf an den Bedürfnissen der Kinder orientiert. Darüber hinaus werden bei Bedarf individuelle Möglichkeiten geschaffen um zu essen. Der Speiseplan für das Mittagessen wird wöchentlich individuell auf die Bedürfnisse der Kinder angepasst. Dabei wird berücksichtigt, dass das Mittagessen abwechslungsreich, frisch und ausgewogen ist. Getränke stehen den Kindern den ganzen Tag frei zur Verfügung. Jederzeit haben die Kinder die Möglichkeit zur Ruhe zu kommen und Entspannung zu genießen. Nach dem Mittagessen gibt es regelmäßige Ruhephasen, die an die individuellen Bedürfnisse in den unterschiedlichen Altersgruppen der Kinder angepasst sind.
Jedes Kind bringt Offenheit und Neugier für die verschiedenen Religionen und andere Weltanschauungen mit. Sie stellen Fragen nach dem Anfang und Ende, nach dem Sinn und dem Wert des Lebens. Im Alltag begegnen den Kindern vielfältige, religiöse Symbole/Bräuche sowie Feste im Jahreskreislauf. Die Auseinandersetzung mit weltanschaulichen Fragen und Traditionen und die Kenntnis religiöser und ethischer Deutungen sind ein wesentlicher Baustein um eigene Antworten zu finden und die eigene Identität herauszubilden. Wir begleiten die Kinder bei diesen Entdeckungen und geben offene Antworten auf ihre Fragen. Die Einrichtung ist konfessionsübergreifend und greift die Interessen und Religionen der Kinder auf. So werden Feste aus deutschen oder aus den anderen Kulturen, die die Kinder umgeben, im Jahreskreis gefeiert. Durch das Aufgreifen der Feste und Bräuche werden den Kindern Normen und Werte vermittelt, z.B. Teilen, Rücksichtnahme, Nächstenliebe, etc.
Kinder wachsen mit verschiedenen Medien wie Computer, Handy etc. auf und nutzen diese schon je nach ihrer Verfügbarkeit. Neben den digitalen Medien gehören auch Bücher dazu, die von den Kindern am häufigsten in ihrem Alltag genutzt werden. Medien sind eine positive Erweiterung der kindlichen Erfahrungsmöglichkeiten und Teil ihrer Kinderkultur. Wir greifen im Alltag die Medienerlebnisse der Kinder auf und geben ihnen hierfür ausreichend Verarbeitungsmöglichkeiten. Wir orientieren uns an der kindlichen Lebenswelt und nehmen alle Einflussfaktoren der sich ständig verändernden Lebenswelt der Kinder inhaltlich auf. Die Kinder werden im Gebrauch verschiedener Medien mit einbezogen. Gemeinsam mit den Fachkräften lernen sie die Nutzung der Medien kennen. Wie z. B. die Nutzung der Digitalkamera bei der Erweiterung des Portfolios, die Recherche oder Bildersuche im Internet oder dem Nachschlagen nach Informationen in einem Lexikon.